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27.09.2011 09:39

„Schnelle“ Erholung der Riffe nach Massenartsterben am Ende des Erdaltertums

Anhand von Fossilien aus dem Südwesten der USA weist eine internationale Forschungsgruppe, darunter Paläontologen der Universität Zürich, nach, dass aus Vielzellern aufgebaute Meeresriffe bereits 1,5 Millionen Jahre nach dem grössten Artensterben am Ende des Perm wieder existierten.


Versteinerte riffbildende Schwämme aus der Frühtrias. Fundort: Utah, USA.

Harsche Lebensbedingungen durch starke Schwankungen im Kohlenstoffgehalt,  Übersäuerung und Sauerstoffarmut der Meere sowie drastische Meerspiegelschwankungen verursachten das grösste Massenaussterben aller Zeiten vor 252 Millionen Jahren. Das Leben auf der Erde war auch nach dem Auslöschen von über 90 Prozent aller Arten alles andere als einfach: Bislang ging die Forschung davon aus, dass die Erholung von diesem Kollaps der Arten fünf Millionen Jahre, also die gesamte Frühe Trias, angedauert hatte und vielzellige riffbildende Organismen durch mikrobielle Ablagerunen abgelöst wurden. Wie aus einem kürzlich in der Zeitschrift Nature Geoscience publizierten Artikel hervorgeht, konnte ein internationales Team, darunter der Paläontologe Hugo Bucher von der Universität Zürich mit seiner Forschungsgruppe, nachweisen, dass im Südwesten der heutigen USA bereits 1,5 Millionen Jahre nach dem Massenaussterben wieder Riffe aus vielzelligen Organismen wie Schwämmen, Kalkröhrenwürmern und anderen Lebewesen existierten.

Entgegen der bisherigen Auffassung entstanden Riffe aus vielzelligen Organismen schon früher, nämlich während der Frühen Trias. Sobald sich die Umweltbedingungen vorübergehend mehr oder weniger normalisiert hatten, begann das Riffwachstum erneut, allerdings unter Beteiligung von Vielzellern, die zuvor in Riffen eine untergeordnete Rolle gespielt hatten. «Dies zeigt, dass nach dem Aussterben von dominanten Riffbildnern neue riffbildende Vielzeller viel schneller als bisher angenommen Riffökosysteme aufbauen konnten», fasst Hugo Bucher die neue Erkenntnis zusammen.

Literatur:
Arnaud Brayard, Emmanuelle Vennin, Nicolas Olivier, Kevin G. Bylund, Jim Jenks, Daniel A. Stephen, Hugo Bucher, Richard Hofmann, Nicolas Goudemand and Gilles Escarguel, Transient metazoan reefs in the aftermath of the end-Permian mass extinction, in: Nature Geoscience, 18. September 2011, DOI: 10.1038/NGEO1264

Kontakt:
Prof. Hugo Bucher, Universität Zürich, Paläontologisches Institut und Museum, Tel. +41 44 634 23 44, E-Mail hugo.fr.bucher (at) pim.uzh.ch


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